Dieses traurige Fazit zieht ein junger Schauspieler nach einem Casting für einen Independent Film. Denn noch bevor er mit der 1. Szene anfangen kann, fragt ihn die Regisseurin, ob er homosexuell sei. Er ist zu verblüfft (vielleicht auch noch zu unerfahren), um die Frage als übergriffig zurückzuweisen. Er sagt ja. Woraufhin sie ihm eröffnet, dass er dann für die Rolle eines heterosexuellen Mannes nicht infrage kommt. Es ist schwer, solche Situationen schon im Vorfeld als potenziell diskriminierend zu erkennen. Hier hätten wir nicht damit gerechnet. Aber offenbar müssen wir wohl immer damit rechnen. Wir wollen unsere Schauspieler:innen beschützen vor Menschen, die solche Situationen verursachen. Und ein Weg, das zu tun, ist, es nicht unter den Teppich zu kehren, es nicht kleinzureden oder als Einzelfall abzutun. Jeder einzelne Fall ist einer zu viel.